Am Dienstag haben der Bundesinnenminister Dr. Schäuble und der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. (KFN) Prof. Dr. Christian Pfeiffer eine Studie über „Jugendliche in Deutschland als Täter und Opfer von Gewalt“ vorgestellt.
Darin wird von ausländerfeindlichen Einstellungen und Verhaltensweisen von deutschen Jugendlichen berichtet. So seien nach der Studie rund 14,4 Prozent der befragten Jugendlichen als „sehr ausländerfeindlich“ einzustufen. Darüber hinaus bestehe bei den befragten deutschen Jungen und Mädchen eine zunehmende Mitgliedschaft bei rechtsextremen Gruppen oder Kameradschaften und antisemitische Einstellungen.
KRM Sprecher Erol Pürlü sagte: „Wir sind sehr besorgt über die Ergebnisse der Studie, die uns die ausländerfeindlichen Einstellungen von deutschen Jugendlichen vor den Augen geführt hat. Erst recht, wenn man bedenkt, dass diese Jugendlichen die Erwachsenen von morgen sein werden.“
Er forderte die Familien, gesellschaftlich Verantwortliche, Politik und Medien auf mehr für die Vielfalt der Kulturen und Religionen in diesem Land zu werben. Vor allem in Kindergärten und Schulen müsse diese Vielfalt vermehrt thematisiert werden.
Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit dürfen bei den Jugendlichen kein Nährboden finden. Deshalb hat der KRM im Rahmen der aktuellen Internationalen Woche gegen Rassismus unter anderem dazu aufgerufen Veranstaltungen und Tagungen zur besseren Verständigung und Bekämpfung von Islamfeindlichkeit und Rassismus zu veranstalten.
Pürlü äußerte sich erfreut darüber, dass die Gewalttaten von Jugendlichen deutlich abgenommen haben. Er sagte aber: „Dennoch müssen auch wir uns mehr als zuvor gegen Jugendgewalt in der Gesellschaft engagieren.“