„Die Verankerung von jüdischen Militärseelsorgern in der Bundeswehr begrüßen wir sehr. Zugleich bedauern wir die ins Stocken geratenen Gespräche über die Verankerung von muslimischen Seelsorgern für die 3.000 muslimischen Soldatinnen und Soldaten“, erklärt Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland. Anlass ist der gestrige Kabinettsbeschluss über einen Staatsvertrag zur Verankerung von Rabbinern in der Bundeswehr.
Burhan Kesici weiter: „Die Ankündigung eines Staatsvertrages für die Verankerung jüdischer Militärseelsorge in der Bundeswehr hat uns sehr gefreut. Das ist ein historisch bedeutsamer Schritt. In der Bundeswehr dienen Menschen mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Herkünften. Es ist selbstverständlich, dass auch ihnen Seelsorge und religiöser Beistand zur Seite stehen.
Vor diesem Hintergrund bedauern wir, dass die Gespräche über die Verankerung von muslimischen Seelsorgern für die rund 3.000 muslimischen Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr ins Stocken geraten sind. Die ersten Bemühungen und Versprechungen liegen schon viele Jahre zurück. Bis heute gibt es keine nennenswerten Fortschritte. Der Islamrat ist jedenfalls bereit, sich weiterhin konstruktiv und zielführend einzubringen, daran wird es nicht scheitern.
Die Verankerung von muslimischen Seelsorgern für muslimische Soldatinnen und Soldaten ist mehr als nur ein Bedürfnis. Sie ist auch eine Frage der Wertschätzung und Gleichbehandlung von muslimischen Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr. Zudem wäre sie ein wichtiges Signal an die muslimische Bevölkerung in Deutschland und eine starke Werbung für die Bundeswehr.“
Köln, 12.12.2019