Moscheen sind für Muslime Zentren des religiösen, aber auch des gesellschaftlichen Lebens. Hier versammelt sich die Gemeinde zu den Gottesdiensten, zu freudigen oder traurigen Ereignissen und oft auch ganz ohne Anlass. Eigentlich gibt es kaum einen besseren Platz, um mit Muslimen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, das Gemeindeleben aus nächster Nähe zu erleben und auf diese Weise gegenseitige Berührungsängste abzubauen.
Bei dem Begriff „Moschee“ denkt man meist an die monumentalen Prachtbauten mit ihrer imposanten Architektur, wie sie in vielen islamischen Ländern zu finden sind. Damit haben die allermeisten Moscheen hierzulande zwar optisch nicht viel gemeinsam, trotzdem gibt es einige funktionale Elemente, die in jeder Moschee der Welt gleich sind.
Die Bezeichnung „Moschee“ kommt von dem arabischen Wort „Masdschid“, was „Ort der Niederwerfung“ bedeutet. Dementsprechend ist der Gebetsraum das Herz jeder Moschee. Er ist mit einem Teppich ausgelegt, der aus hygienischen Gründen nur ohne Schuhe betreten werden darf. Hier stellen sich die Gläubigen in Reihen hinter dem Imam zum Gebet auf.
Beim Betreten des Gebetsraumes fällt eine oft kunstvoll verzierte, auf jeden Fall aber besonders gekennzeichnete Nische auf, der Mihrab. Der Mihrab zeigt die Gebetsrichtung an. Für auswärtige Muslime ist diese so auf einen Blick erkennbar.
Die Minbar, eine Art Kanzel, ist ein weiteres wichtiges Element in jeder Moschee. Von hier aus hält der Imam die Freitags- und Festtagspredigten.
Nach islamischem Glauben kann Allah nicht bildlich dargestellt werden. Auch ansonsten sind Abbildungen belebter Geschöpfe verpönt. Deshalb ist der Gebetsraum in vielen Moscheen mit kunstvollen Ornamenten und Kalligraphien des göttlichen Namens oder Koranversen geschmückt. Auch Glasmalereien oder Lampen sollen dem Innenraum einen besonderen Charakter verleihen.
Unbedingt erforderlich ist ein separater Waschraum, in dem die Gläubigen vor dem Gebet die rituelle Waschung vornehmen können, ohne die das Gebet nicht gültig ist. Daneben verfügen Moscheen außerdem über Klassen- und Konferenzräume, Gemeinschaftsräume, Cafés und kleine Läden. Minarette, jene Turmanbauten von denen in islamischen Ländern der Gebetsruf ausgeführt wird, sind Deutschland hingegen eine Ausnahme. Wo man sie findet, sind sie meist nicht wesentlich höher als das Hauptgebäude und haben keine praktische Verwendung.
Die erste jemals errichtete Gebetsstätte im Sinne eines Gebetsplatzes ist nach islamischer Vorstellung der Bereich um die Kaaba in Mekka, deren Bau auf die Propheten Abraham (a) und Ismael (a) zurückgeführt wird. Die erste Gebetsraum im engeren Sinne entstand nach der Auswanderung der Muslime nach Medina. Sie war ein schlichter Bau aus Palmenstämmen und Lehmziegeln, bedeckt von einem Dach aus Palmblättern.
In Deutschland ließ Friedrich II. von Preußen 1739 erstmals einen Gebetsraum für zwanzig osmanische Soldaten einrichten, um ihnen die Verrichtung ihrer Gebete zu ermöglichen. Dabei blieb es weitestgehend bis in die 1960er Jahre, als mit der Ankunft muslimischer Arbeitsmigranten der Bedarf nach angemessenen Räumlichkeiten zur Praktizierung der eigenen Religion wuchs.
Anfangs wurden zunächst zu den Festtagen die Gemeindesäle katholischer oder evangelischer Kirchengemeinden gemietet. Später richtete man eigene Räume ein, die aufgrund der prekären Lage der Arbeiter ihren provisorischen Charakter aber noch lange behielten und meist in ungenutzten Lager- oder Fabrikhallen untergebracht wurden. Aus diesen klassischen „Hinterhofmoscheen“ möchten Muslime inzwischen heraus und mit ihrem religiösen Leben sichtbarer werden. Dieser Wunsch ist Ausdruck einer wachsenden Beheimatung und Teilhabe. Repräsentative, d. h. auch äußerlich als solche erkennbaren, Moscheen stellen aber nach wie vor eine Minderheit unter den rund 2500 muslimischen Gotteshäusern in der Bundesrepublik dar.
Architektur und Inneneinrichtung sind zweifellos wichtige Aspekte. Doch auch das schönste Inventar kann ein aktives und lebendiges Gemeindeleben nicht ersetzen. Moscheen sind für Muslime in erster Linie Orte des Gebets und der Spiritualität, darüber hinaus bieten Moscheegemeinden aber auch zahlreiche kulturelle und soziale Dienstleistungen an.
Im Zentrum der religiösen und sozialen Tätigkeiten steht der Imam. Seine Hauptfunktion ist die Leitung der Gebete, die religiöse Unterweisung in Form von Vorträgen und die Organisation und Begleitung der Pilgerfahrt. Er übernimmt aber auch die gerade in der Diaspora für viele Muslime so wichtige Rolle des Seelsorgers, spendet Trost bei Todesfällen, berät und vermittelt in persönlichen Krisensituationen. Das Amt des Imams ist aber nicht mit dem eines christlichen Priesters/Pfarrers zu verwechseln; jeder Muslim, der die notwendigen Qualifikationen mitbringt, kann die Aufgaben eines Imams übernehmen.
Vielen Muslimen ist bewusst, dass der Weg zu aktiver Teilhabe in der Gesellschaft über eine gute (Aus-)Bildung führt. Deshalb bieten die Gemeinden neben religiöser Unterweisung im Koranlesen oder der Glaubensgrundlagen auch Bildungsangebote wie z. B. Sprachkurse, Nachhilfekurse und Hausaufgabenbetreuung für Schüler sowie eine breite Palette an sportlichen und sozialen Aktivitäten an, bei denen die jungen TeilnehmerInnen ihre individuellen Talente entdecken und Soft Skills entwickeln können, die ihnen auch im späteren Berufsleben nützlich sein werden.
Ohnehin ist die Jugendarbeit eine der wichtigsten Säulen einer modernen Moscheegemeinde. Um den individuellen Bedürfnissen aller Mitglieder gerecht werden zu können, haben sich verschiedene Arbeitsgruppen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung gebildet. Gesprächskreise, Ausflüge, Jugendprojekte, Betreuung bei schulischen oder familiären Problemen sollen junge Menschen gezielt unterstützen und ihnen Wege zu sinnvoller Freizeitgestaltung und gesellschaftlichem Engagement aufzeigen. Hierzu gehört auch die Übernahme sozialer Verantwortung für Menschen, die von Krieg, Naturkatastrophen und Armut betroffen sind. Viele Moscheegemeinden beteiligen sich deshalb an humanitären Hilfsprojekten und organisieren Spendenkampagnen für Notleidende. Auch die Bedürftigen vor Ort werden nicht vergessen. So wird in vielen Gemeinden im Ramadan ein öffentliches Fastenbrechen organisiert, zu dem jeder, ungeachtet seines Glaubens, eingeladen ist.
Immer mehr muslimische Gemeinden betreiben eine aktive Öffentlichkeitsarbeit und beteiligen sich am interreligiösen Dialog, z. B. mit christlichen und jüdischen Gemeinden. Einen Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Dialog leisten die Gemeinden mit ihrer Teilnahme am jährlichen „Tag der offenen Moschee“ (TOM), der am 3. Oktober stattfindet. Dieser Tag soll interessierten Menschen die Möglichkeit geben, direkt mit Muslimen in Kontakt zu treten, sich ein eigenes Bild vom Islam und den Muslimen zu machen.
Moscheen sind für Muslime Zentren des religiösen, aber auch des gesellschaftlichen Lebens. Hier versammelt sich die Gemeinde zu den Gottesdiensten, zu freudigen oder traurigen Ereignissen und oft auch ganz ohne Anlass. Eigentlich gibt es kaum einen besseren Platz, um mit Muslimen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, das Gemeindeleben aus nächster Nähe zu erleben und auf diese Weise gegenseitige Berührungsängste abzubauen.
Bei dem Begriff „Moschee“ denkt man meist an die monumentalen Prachtbauten mit ihrer imposanten Architektur, wie sie in vielen islamischen Ländern zu finden sind. Damit haben die allermeisten Moscheen hierzulande zwar optisch nicht viel gemeinsam, trotzdem gibt es einige funktionale Elemente, die in jeder Moschee der Welt gleich sind.
Die Bezeichnung „Moschee“ kommt von dem arabischen Wort „Masdschid“, was „Ort der Niederwerfung“ bedeutet. Dementsprechend ist der Gebetsraum das Herz jeder Moschee. Er ist mit einem Teppich ausgelegt, der aus hygienischen Gründen nur ohne Schuhe betreten werden darf. Hier stellen sich die Gläubigen in Reihen hinter dem Imam zum Gebet auf.
Beim Betreten des Gebetsraumes fällt eine oft kunstvoll verzierte, auf jeden Fall aber besonders gekennzeichnete Nische auf, der Mihrab. Der Mihrab zeigt die Gebetsrichtung an. Für auswärtige Muslime ist diese so auf einen Blick erkennbar.
Die Minbar, eine Art Kanzel, ist ein weiteres wichtiges Element in jeder Moschee. Von hier aus hält der Imam die Freitags- und Festtagspredigten.
Nach islamischem Glauben kann Allah nicht bildlich dargestellt werden. Auch ansonsten sind Abbildungen belebter Geschöpfe verpönt. Deshalb ist der Gebetsraum in vielen Moscheen mit kunstvollen Ornamenten und Kalligraphien des göttlichen Namens oder Koranversen geschmückt. Auch Glasmalereien oder Lampen sollen dem Innenraum einen besonderen Charakter verleihen.
Unbedingt erforderlich ist ein separater Waschraum, in dem die Gläubigen vor dem Gebet die rituelle Waschung vornehmen können, ohne die das Gebet nicht gültig ist. Daneben verfügen Moscheen außerdem über Klassen- und Konferenzräume, Gemeinschaftsräume, Cafés und kleine Läden. Minarette, jene Turmanbauten von denen in islamischen Ländern der Gebetsruf ausgeführt wird, sind Deutschland hingegen eine Ausnahme. Wo man sie findet, sind sie meist nicht wesentlich höher als das Hauptgebäude und haben keine praktische Verwendung.
Die erste jemals errichtete Gebetsstätte im Sinne eines Gebetsplatzes ist nach islamischer Vorstellung der Bereich um die Kaaba in Mekka, deren Bau auf die Propheten Abraham (a) und Ismael (a) zurückgeführt wird. Die erste Gebetsraum im engeren Sinne entstand nach der Auswanderung der Muslime nach Medina. Sie war ein schlichter Bau aus Palmenstämmen und Lehmziegeln, bedeckt von einem Dach aus Palmblättern.
In Deutschland ließ Friedrich II. von Preußen 1739 erstmals einen Gebetsraum für zwanzig osmanische Soldaten einrichten, um ihnen die Verrichtung ihrer Gebete zu ermöglichen. Dabei blieb es weitestgehend bis in die 1960er Jahre, als mit der Ankunft muslimischer Arbeitsmigranten der Bedarf nach angemessenen Räumlichkeiten zur Praktizierung der eigenen Religion wuchs.
Anfangs wurden zunächst zu den Festtagen die Gemeindesäle katholischer oder evangelischer Kirchengemeinden gemietet. Später richtete man eigene Räume ein, die aufgrund der prekären Lage der Arbeiter ihren provisorischen Charakter aber noch lange behielten und meist in ungenutzten Lager- oder Fabrikhallen untergebracht wurden. Aus diesen klassischen „Hinterhofmoscheen“ möchten Muslime inzwischen heraus und mit ihrem religiösen Leben sichtbarer werden. Dieser Wunsch ist Ausdruck einer wachsenden Beheimatung und Teilhabe. Repräsentative, d. h. auch äußerlich als solche erkennbaren, Moscheen stellen aber nach wie vor eine Minderheit unter den rund 2500 muslimischen Gotteshäusern in der Bundesrepublik dar.
Architektur und Inneneinrichtung sind zweifellos wichtige Aspekte. Doch auch das schönste Inventar kann ein aktives und lebendiges Gemeindeleben nicht ersetzen. Moscheen sind für Muslime in erster Linie Orte des Gebets und der Spiritualität, darüber hinaus bieten Moscheegemeinden aber auch zahlreiche kulturelle und soziale Dienstleistungen an.
Im Zentrum der religiösen und sozialen Tätigkeiten steht der Imam. Seine Hauptfunktion ist die Leitung der Gebete, die religiöse Unterweisung in Form von Vorträgen und die Organisation und Begleitung der Pilgerfahrt. Er übernimmt aber auch die gerade in der Diaspora für viele Muslime so wichtige Rolle des Seelsorgers, spendet Trost bei Todesfällen, berät und vermittelt in persönlichen Krisensituationen. Das Amt des Imams ist aber nicht mit dem eines christlichen Priesters/Pfarrers zu verwechseln; jeder Muslim, der die notwendigen Qualifikationen mitbringt, kann die Aufgaben eines Imams übernehmen.
Vielen Muslimen ist bewusst, dass der Weg zu aktiver Teilhabe in der Gesellschaft über eine gute (Aus-)Bildung führt. Deshalb bieten die Gemeinden neben religiöser Unterweisung im Koranlesen oder der Glaubensgrundlagen auch Bildungsangebote wie z. B. Sprachkurse, Nachhilfekurse und Hausaufgabenbetreuung für Schüler sowie eine breite Palette an sportlichen und sozialen Aktivitäten an, bei denen die jungen TeilnehmerInnen ihre individuellen Talente entdecken und Soft Skills entwickeln können, die ihnen auch im späteren Berufsleben nützlich sein werden.
Ohnehin ist die Jugendarbeit eine der wichtigsten Säulen einer modernen Moscheegemeinde. Um den individuellen Bedürfnissen aller Mitglieder gerecht werden zu können, haben sich verschiedene Arbeitsgruppen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung gebildet. Gesprächskreise, Ausflüge, Jugendprojekte, Betreuung bei schulischen oder familiären Problemen sollen junge Menschen gezielt unterstützen und ihnen Wege zu sinnvoller Freizeitgestaltung und gesellschaftlichem Engagement aufzeigen. Hierzu gehört auch die Übernahme sozialer Verantwortung für Menschen, die von Krieg, Naturkatastrophen und Armut betroffen sind. Viele Moscheegemeinden beteiligen sich deshalb an humanitären Hilfsprojekten und organisieren Spendenkampagnen für Notleidende. Auch die Bedürftigen vor Ort werden nicht vergessen. So wird in vielen Gemeinden im Ramadan ein öffentliches Fastenbrechen organisiert, zu dem jeder, ungeachtet seines Glaubens, eingeladen ist.
Immer mehr muslimische Gemeinden betreiben eine aktive Öffentlichkeitsarbeit und beteiligen sich am interreligiösen Dialog, z. B. mit christlichen und jüdischen Gemeinden. Einen Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Dialog leisten die Gemeinden mit ihrer Teilnahme am jährlichen „Tag der offenen Moschee“ (TOM), der am 3. Oktober stattfindet. Dieser Tag soll interessierten Menschen die Möglichkeit geben, direkt mit Muslimen in Kontakt zu treten, sich ein eigenes Bild vom Islam und den Muslimen zu machen.