Die Feste

Islamische Feste

Fest- und Feiertage spielen für Menschen aller Kulturen und Religionen eine bedeutende Rolle.

Der islamische Kalender weist eine ganze Reihe von Fest- und Gedenktagen, aber auch gesegneter Nächte auf, an denen gläubige Menschen an bedeutende historische Ereignisse erinnern oder ihre Dankbarkeit für die Gaben Gottes zum Ausdruck bringen.

Festtage

Der islamische Kalender richtet sich nicht nach der Sonne, sondern nach den Mondphasen. Da die Mondmonate mit 29 oder 30 Tagen ein wenig kürzer sind als die Monate des Sonnenkalenders, verschiebt sich ihr Beginn jedes Jahr um etwa 11 Tage. Ein islamischer Monat beginnt mit der Sichtung der Mondsichel nach dem Neumond. Das ist insbesondere für die Bestimmung von Beginn und Ende des Ramadan wichtig.

Die Monatsnamen des islamischen Kalenders waren bereits vor der Offenbarung des Korans in Gebrauch und wurden beibehalten. Die islamische Zeitrechnung allerdings beginnt im Jahre 622 n. Chr., dem Jahr der Auswanderung (arab. Hidschra) der Muslime nach Medina. Diese war für den Fortgang der islamischen Geschichte so bedeutsam, dass der zweite Kalif Umar (r) das Ereignis während seiner Regierungszeit zum Beginn der islamischen Zeitrechnung erklärte.

Die beiden wichtigsten Festtage im Islam sind das Opferfest (arab. Îd al-Adha, türk. Kurban Bayramı) und das Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan (arab. Îd al-Fitr, türk. Ramazan Bayramı). Das viertägige Kurbanfest (auch Opferfest genannt) beginnt am 10. Zulhidscha, dem 12. islamischen Monat. Es ist zugleich der Abschluss der jährlichen großen Pilgerfahrt, des Hadsch. An diesem Tag wird in islamischen Ländern zum Gedenken an die Opferbereitschaft des Propheten Abraham (a) ein Opfertıer geschlachtet. Mit dem Akt des Opferns nähert sich der Gläubige Allah und bekräftigt symbolisch seine Ergebenheit Ihm gegenüber. Das Fleisch des Opfertiers wird anschließend mit Verwandten, Nachbarn und Bedürftigen geteilt.

Obwohl das Kurbanfest eigentlich das höchste islamische Fest ist, wird von vielen Muslimen aber vor allem das Ramadanfest mit Spannung und Vorfreude erwartet. Ein anstrengender, aber auch segensreicher Monat liegt hinter den Gläubigen und das drei Tage dauernde Fest ist nach islamischem Verständnis eine Belohnung Allahs für ihre Mühen.

Beide Festtage beginnen mit einem besonderen Gebet in der Moschee. Anschließend besuchen sich Verwandte und Freunde, beglückwünschen einander. Kinder erhalten Geschenke und die Älteren werden noch aufmerksamer umsorgt als sonst.

Gedenktage

Mit den Bräuchen zum „Mawlîd an-Nabawî“ wird der Geburt des Propheten gedacht. Das Fest geht auf die Fatimiden-Dynastie zurück, die im 10./11. Jahrhundert n. Chr. über weite Teile der islamischen Welt herrschte. Waren es anfänglich nur Palastangehörige, die den Mawlîd feierten, verbreitete sich der Brauch später unter allen Muslimen. An diesem Tag, dem 12. Rabî al-awwal, werden in den Moscheen Loblieder auf den Propheten gesungen, Vorträge gehalten und aus der Sîra (Prophetenbiografie) gelesen.

Der Aschûrâ-Tag am 10. Muharram, dem ersten Monat des islamischen Jahres, spielt für Sunniten und Schiiten eine wichtige Rolle. Sunniten gedenken an diesem Tag einiger wichtiger Ereignisse aus dem Leben früherer Propheten, wie etwa der Auswanderung Mose (a) und des Stammes Jakob aus Ägypten oder der Landung Noahs (a) nach der Sintflut auf dem Berg Dschudi. Traditionell wird an diesem und am Vortag gefastet. Am 10. Muharram erlitt der Prophetenenkel Husayn (r) den Märtyrertod. Deshalb begehen schiitische Muslime diesen Tag mit Trauerprozessionen. Doch auch für Sunniten ist dieses Ereignis eine Mahnung an die Folgen eines Konflikts in der muslimischen Gemeinschaft.

Innerhalb der sunnitischen Gemeinschaft haben sich je nach Kulturraum unterschiedliche Bräuche rund um den Aschûrâ-Tag etabliert. In der Türkei serviert man z. B. eine besondere Aschûrâ-Speise aus Getreide und Granatapfelkernen. In Nordafrika werden am Vorabend Aschârâ-Feuer entzündet.

Gesegnete Nächte

Außerhalb der muslimischen Gemeinschaft weniger bekannt sind die zahlreichen gesegneten Nächte, die das islamische Jahr durchziehen. Sie fallen alle in die drei „gesegneten Monate“, die in den muslimischen Gesellschaften eine besondere Stellung haben, da ihnen nach prophetischer Überlieferung göttlicher Segen innewohnt.

Den Auftakt gibt die Regâib-Nacht, die Nacht zum ersten Freitag des Monats Radschab. In der Nacht zum 27. Radschab gedenken die Muslime des Mirâdsch, der Auffahrt des Propheten Muhammad (s) in den Himmel. Dieses Ereignis gilt als das größte Wunder des Propheten. Nach seiner nächtlichen Reise in Begleitung des Engels Gabriel (a) nach Jerusalem wurde Muhammad (s) der Überlieferung nach vom Vorplatz der Aksâ-Moschee in den Himmel geführt, wo ihm u. a. das fünfmalige tägliche Gebet aufgetragen, Paradies und Hölle gezeigt und die letzten Verse der Sure Bakara offenbart wurden.

In der Nacht auf den 15. Schabân begehen gläubige Muslime die Berât-Nacht. Wie die Regâib- und die Kadr-Nacht heißt es über sie, dass in dieser Nacht aufrichtig gesprochene Gebete nicht zurückgewiesen werden und Allah die Sünden vergibt. Muslime versammeln sich in dieser Nacht in der Moschee, um gemeinsam zusätzliche Gebete zu verrichten.

Den Abschluss und gleichzeitig den Höhepunkt bildet die Kadr-Nacht, die sich in einer der ungeraden Nächte der letzten zehn Tage des Ramadan verbirgt. Traditionellerweise versammeln sich die Muslime aber in der Nacht auf den 27. Ramadan, dem Datum der ersten Offenbarung, in der Moschee. In dieser Nacht vollzogene Gottesdienste werden nach islamischem Glauben um das Tausendfache höher belohnt als solche, die zu anderen Zeiten verrichtet werden. Deshalb sind Muslime bestrebt, diese Nacht mit Gebeten, Koranrezitation und Gottesgedenken auszufüllen, um so von ihrem versprochenen Segen zu profitieren.

Islamische Feste

Fest- und Feiertage spielen für Menschen aller Kulturen und Religionen eine bedeutende Rolle.

Der islamische Kalender weist eine ganze Reihe von Fest- und Gedenktagen, aber auch gesegneter Nächte auf, an denen gläubige Menschen an bedeutende historische Ereignisse erinnern oder ihre Dankbarkeit für die Gaben Gottes zum Ausdruck bringen.

Festtage

Der islamische Kalender richtet sich nicht nach der Sonne, sondern nach den Mondphasen. Da die Mondmonate mit 29 oder 30 Tagen ein wenig kürzer sind als die Monate des Sonnenkalenders, verschiebt sich ihr Beginn jedes Jahr um etwa 11 Tage. Ein islamischer Monat beginnt mit der Sichtung der Mondsichel nach dem Neumond. Das ist insbesondere für die Bestimmung von Beginn und Ende des Ramadan wichtig.

Die Monatsnamen des islamischen Kalenders waren bereits vor der Offenbarung des Korans in Gebrauch und wurden beibehalten. Die islamische Zeitrechnung allerdings beginnt im Jahre 622 n. Chr., dem Jahr der Auswanderung (arab. Hidschra) der Muslime nach Medina. Diese war für den Fortgang der islamischen Geschichte so bedeutsam, dass der zweite Kalif Umar (r) das Ereignis während seiner Regierungszeit zum Beginn der islamischen Zeitrechnung erklärte.

Die beiden wichtigsten Festtage im Islam sind das Opferfest (arab. Îd al-Adha, türk. Kurban Bayramı) und das Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan (arab. Îd al-Fitr, türk. Ramazan Bayramı). Das viertägige Kurbanfest (auch Opferfest genannt) beginnt am 10. Zulhidscha, dem 12. islamischen Monat. Es ist zugleich der Abschluss der jährlichen großen Pilgerfahrt, des Hadsch. An diesem Tag wird in islamischen Ländern zum Gedenken an die Opferbereitschaft des Propheten Abraham (a) ein Opfertıer geschlachtet. Mit dem Akt des Opferns nähert sich der Gläubige Allah und bekräftigt symbolisch seine Ergebenheit Ihm gegenüber. Das Fleisch des Opfertiers wird anschließend mit Verwandten, Nachbarn und Bedürftigen geteilt.

Obwohl das Kurbanfest eigentlich das höchste islamische Fest ist, wird von vielen Muslimen aber vor allem das Ramadanfest mit Spannung und Vorfreude erwartet. Ein anstrengender, aber auch segensreicher Monat liegt hinter den Gläubigen und das drei Tage dauernde Fest ist nach islamischem Verständnis eine Belohnung Allahs für ihre Mühen.

Beide Festtage beginnen mit einem besonderen Gebet in der Moschee. Anschließend besuchen sich Verwandte und Freunde, beglückwünschen einander. Kinder erhalten Geschenke und die Älteren werden noch aufmerksamer umsorgt als sonst.

Gedenktage

Mit den Bräuchen zum „Mawlîd an-Nabawî“ wird der Geburt des Propheten gedacht. Das Fest geht auf die Fatimiden-Dynastie zurück, die im 10./11. Jahrhundert n. Chr. über weite Teile der islamischen Welt herrschte. Waren es anfänglich nur Palastangehörige, die den Mawlîd feierten, verbreitete sich der Brauch später unter allen Muslimen. An diesem Tag, dem 12. Rabî al-awwal, werden in den Moscheen Loblieder auf den Propheten gesungen, Vorträge gehalten und aus der Sîra (Prophetenbiografie) gelesen.

Der Aschûrâ-Tag am 10. Muharram, dem ersten Monat des islamischen Jahres, spielt für Sunniten und Schiiten eine wichtige Rolle. Sunniten gedenken an diesem Tag einiger wichtiger Ereignisse aus dem Leben früherer Propheten, wie etwa der Auswanderung Mose (a) und des Stammes Jakob aus Ägypten oder der Landung Noahs (a) nach der Sintflut auf dem Berg Dschudi. Traditionell wird an diesem und am Vortag gefastet. Am 10. Muharram erlitt der Prophetenenkel Husayn (r) den Märtyrertod. Deshalb begehen schiitische Muslime diesen Tag mit Trauerprozessionen. Doch auch für Sunniten ist dieses Ereignis eine Mahnung an die Folgen eines Konflikts in der muslimischen Gemeinschaft.

Innerhalb der sunnitischen Gemeinschaft haben sich je nach Kulturraum unterschiedliche Bräuche rund um den Aschûrâ-Tag etabliert. In der Türkei serviert man z. B. eine besondere Aschûrâ-Speise aus Getreide und Granatapfelkernen. In Nordafrika werden am Vorabend Aschârâ-Feuer entzündet.

Gesegnete Nächte

Außerhalb der muslimischen Gemeinschaft weniger bekannt sind die zahlreichen gesegneten Nächte, die das islamische Jahr durchziehen. Sie fallen alle in die drei „gesegneten Monate“, die in den muslimischen Gesellschaften eine besondere Stellung haben, da ihnen nach prophetischer Überlieferung göttlicher Segen innewohnt.

Den Auftakt gibt die Regâib-Nacht, die Nacht zum ersten Freitag des Monats Radschab. In der Nacht zum 27. Radschab gedenken die Muslime des Mirâdsch, der Auffahrt des Propheten Muhammad (s) in den Himmel. Dieses Ereignis gilt als das größte Wunder des Propheten. Nach seiner nächtlichen Reise in Begleitung des Engels Gabriel (a) nach Jerusalem wurde Muhammad (s) der Überlieferung nach vom Vorplatz der Aksâ-Moschee in den Himmel geführt, wo ihm u. a. das fünfmalige tägliche Gebet aufgetragen, Paradies und Hölle gezeigt und die letzten Verse der Sure Bakara offenbart wurden.

In der Nacht auf den 15. Schabân begehen gläubige Muslime die Berât-Nacht. Wie die Regâib- und die Kadr-Nacht heißt es über sie, dass in dieser Nacht aufrichtig gesprochene Gebete nicht zurückgewiesen werden und Allah die Sünden vergibt. Muslime versammeln sich in dieser Nacht in der Moschee, um gemeinsam zusätzliche Gebete zu verrichten.

Den Abschluss und gleichzeitig den Höhepunkt bildet die Kadr-Nacht, die sich in einer der ungeraden Nächte der letzten zehn Tage des Ramadan verbirgt. Traditionellerweise versammeln sich die Muslime aber in der Nacht auf den 27. Ramadan, dem Datum der ersten Offenbarung, in der Moschee. In dieser Nacht vollzogene Gottesdienste werden nach islamischem Glauben um das Tausendfache höher belohnt als solche, die zu anderen Zeiten verrichtet werden. Deshalb sind Muslime bestrebt, diese Nacht mit Gebeten, Koranrezitation und Gottesgedenken auszufüllen, um so von ihrem versprochenen Segen zu profitieren.